Am 24. April 2016 ist es genau 3 Jahre her, dass die Rana Plaza Textilfabrik in Bangladesch eingestürzt ist. Mehr als 1100 Menschen mussten dabei ihr Leben lassen und 2500 wurden schwer verletzt. Seither ist der 24. April ein Gedenktag der internationalen Modewelt, an dem wir uns alle eine Frage stellen sollten: „Wer hat meine Kleider gemacht?“

Wenn ihr euer Outfit bei mir gekauft hat, ist die Antwort einfach: Seit ich mein Label 2009 gegründet habe, lasse ich ausschließlich in der EU produzieren, den größten Teil sogar in Österreich. Und bei den Rohstoffen achte ich auf das GOTS-Siegel, das unter anderem für sozial verträgliche Fertigung steht.

Bisher haben wir in unserem Blog nur wenige Stories veröffentlicht, aber das ändert sich jetzt. Nachdem wir im Herbst 2015 mit unserem Store eine Veränderung vollzogen haben und nun im 7. Bezirk zu finden sind, starten wir nun auch mit dem Blog neu durch.

Der neue Shakkei Blog wird sich um zwei große Themenblöcke drehen, die für mich als nachhaltigen Modedesigner zentral sind: Zum einen möchte ich mehr Wissen zum Thema Mode & Nachhaltigkeit vermitteln, z.B. welche Stoffe ich für meine Designs verwende, und was das Besondere daran ist; zum anderen möchte ich auch praktisches Modewissen vermitteln, indem ich einige der Techniken näher erkläre, die in meinen Kollektionen zum Einsatz kommen.

Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Video schauen, Posts lesen und Dinge ausprobieren & freue mich auf euer Feedback!

Gabriel Baradee

Ich versuche in meinen Kollektionen immer wieder – ganz der Herkunft des Labelnamens entsprechend – japanische Elemente einfließen zu lassen. Diese sind auf den ersten Blick aber oft gar nicht als solche erkennbar. Schließlich geht es bei dem Konzept, das hinter Shakkei steht, auch um Mehrschichtigkeit, um ein Erkennen, das einen zweiten und dritten Blick benötigt. Für die Sommerkollektion 2014 habe ich erstmals eine traditionelle Färbetechnik eingesetzt: Shibori. Dabei wird Stoff um ein Rohr gebunden, gepresst und anschließend gefärbt um feinstrukturierte Muster entstehen zu lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, und erinnert an diverse moderne Drucktechniken, dabei stammt die Methode aus dem 8. Jahrhundert!

In der Sommerkollektion haben wir die Technik bei einem Damenmantel, einem Rock, einem Shirt für Herren, sowie einer Hutkrempe angewandt:

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Foto Credits: Julie Brass

Mehr Informationen zur Shibori-Technik und einige Tipps zum Selbermachen findet ihr z.B. im Blog von Marisa Edghill: http://ohmyhandmade.com/2011/contributors/arimatsu-shibori-handmade-heritage-in-smalltown-japan/

Die Keypieces für die Winterkollektion 13/14 waren das Filzkleid und sein männliches Pendent, das Filzsakko. Das Material wurde exklusiv für diese beiden Einzelstücke hergestellt, die Assoziationen mit Herbstlaub wecken sollen. Die Initialzündung über Filz als Arbeitsmaterial erfolgte schon vor einigen Jahren bei einem Besuch in New York, wo im Cooper-Hewitt National Design Museum eine Ausstellung zum Thema „Fashion in Felt“ gezeigt wurde.

Das vielseitig einsetzbare Produkt Filz faszinierte mich so sehr, dass ich mir vornahm mich damit intensiver zu befassen. Nun ist ja Filz im Modedesign nichts neues, jedoch findet es sich überwiegend in schweren und festen Verarbeitungen wieder. Ich wollte dagegen einen zeitgemäßen Stoff schaffen, der eine Leichtigkeit und Transparenz in sich trägt. Also hab ich die japanische Methode des „Nunofilzen“ gewählt. Dabei wird Wolle mit Seidenchiffon verfilzt. Die Rohwolle wird auf die Seide gelegt, mit Seife und Wasser befeuchtet und gewalkt. Danach habe ich den Stoff mit einer Filzmaschine solange bearbeitet bis die gewünschte Optik erreicht wurde. Beim Filzsakko wurde Wollfäden zwischen zwei lagen Chiffon gelegt und zusammen verfilzt.

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Foto: Gerhard Buchacher

Informationen zum Cooper-Hewitt Museum: http://www.cooperhewitt.org/