Reparatur und Recycling als Kunstform

Als nachhaltig denkender Designer kommt man nicht darum herum, sich auch mit dem Thema Recycling oder Upcycling zu beschäftigen.

Wie kann man Müll reduzieren, Stoffreste in etwas Schönes verwandeln oder bereits Getragenes umgestalten und den Lebenszyklus des Kleidungsstücks verlängern? Leider sieht die Umsetzung von all diesen Gedankengängen dann oft für den modernen, urbanen Konsumenten etwas unmodisch oder „öko“ aus. Bei allen noch so gut gemeinten Vorhaben, möchte man ja dann doch nicht aussehen, als ob man einige traurig wirkende Kleidungsstücke aus der Altkleidersammlung wahllos und konzeptlos aneinander genäht hat.

Um dieses Problem zu lösen, kann man die alte japanische Technik des Sashiko, bei der es sich um eine spezielle Verzierart handelt, anwenden. Ursprünglich wurde mit den einfach zu stickenden Motiven Fehler, Risse oder Löcher ausgebessert. Traditionell wird ein weißer Baumwollfaden verwendet. Sehr bekannt sind Stickereien auf blauem Indigo-gefärbtem Untergrund.

In vorangegangen Kollektionen habe ich diese Technik bereits mehrfach für individuelle Einzelanfertigungen angewendet.

 

Ich kann natürlich Leute verstehen, die lieber neue, aufregende Kleidungsstücke tragen und kaufen wollen. Bei dem einen oder anderen Lieblingsstück macht es jedoch vielleicht doch Sinn, Reparaturen vornehmen zu lassen oder es länger zu tragen.